Durch die Lockdowns wurde das Verhältnis von Nähe und Distanz zwischen Ehepartnern und ihren Kindern gestört. Je enger man zusammen lebte, desto häufiger entstanden Konflikte. Das ist ganz normal. Wie Sie mit Streitigkeiten umgehen, ohne dem Gegenüber wehzutun.
Einmal vorweg: Zwei Wege helfen nicht, mit Konflikten umzugehen, und zwar das Verdrängen und Vermeiden des Konfliktes. Man leugnet den Konflikt und stellt sich ihm nicht. Aber der verdrängte Konflikt lähmt uns in der Beziehung und verdunkelt sie. Der andere Irrweg besteht darin, den Konflikt aggressiv auszutragen. Das ist leider häufig geschehen. Die häusliche Gewalt hat während des Lockdowns zugenommen.
In zwei Schritten angemessen mit Streit umgehen
Der erste Schritt, wie wir angemessen mit Konflikten umgehen, besteht in der Unterscheidung, um welchen Konflikt es sich handelt. Handelt es sich um einen Zielkonflikt, dass Eltern und Kinder andere Ziele verfolgen? Oder um einen Interessenkonflikt oder um einen Verteilungskonflikt, wenn die Arbeiten in der Familie nicht gut verteilt sind? Oder ist es ein kultureller Konflikt, weil die Ehepartner in ihren Ursprungsfamilien andere Weisen hatten für den Umgang miteinander? Oder ist es ein persönlicher Konflikt, weil alte Verletzungen und Empfindlichkeiten aufeinanderprallen? imago/epd Pater Anselm Grün im Hof des Benediktinerklosters in Münsterschwarzach.
Über den Gastautor
Anselm Grün wurde 1945 geboren. Er ist Mönch der Benediktinerabtei Münsterschwarzach und Buchautor. Die zahlreichen Publikationen des Theologen erscheinen weltweit in mehr als 30 Sprachen. Themen seiner Schriften sind unter anderem Spiritualität, Psychologie, Glück und Lebenslust.
Der zweite Schritt besteht darin, den Konflikt zu beschreiben. Was ist der genaue Konfliktpunkt? Dabei sollten wir einander nicht bewerten. Jeder darf seine Erfahrungen und seine Gefühle zum Ausdruck bringen. Es geht nicht darum, wer im Konflikt Recht hat, sondern um einen Ausgleich der Interessen und ein Ernstnehmen der Gefühle der Partner.
Psychologen sagen, dass wir in einem Konflikt in der Ich-Botschaft sprechen sollen: „Ich fühle das so. Mir tut das weh. Ich kann damit nicht gut leben.“ Dann greife ich den Konfliktpartner nicht an, ich informiere ihn über meine Sichtweise, aber auch über meine Gefühle und meine Interessen. Dann kann der andere seine Sichtweise darlegen und seine Interessen, die ihm wichtig sind.
Dabei sollte ich gut zuhören, anstatt mir sofort Gegenargumente zu überlegen. Erst wenn jeder seine Sichtweise klar dargestellt hat, kann man überlegen, wie wir mit dem Konflikt umgehen. Auf keinen Fall soll es bei der Konfliktlösung Sieger und Verlierer geben. Man sollte versuchen, gemeinsam einen Weg zu finden, wie wir unsere Interessen ausgleichen und auf unsere Gefühle achten. Dann fühlen sich beide als Gewinner.
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