Geht es bei Frauen um Gesundheitsrisiken, dann stehen oftmals Krebserkrankungen wie Brustkrebs im Vordergrund. Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden hingegen immer noch unterschätzt. Dabei gehören diese mit über 180.000 Sterbefällen im Jahr 2021 zu den häufigsten Todesursache. Die wichtigsten Warnzeichen.
Es ist die häufigste Todesursache bei Frauen: 180.000 sterben pro Jahr in Folge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Allein 52.000 Todesfälle davon gehen auf die Koronare Herzkrankheit (KHK) zurück, über 18.000 auf Herzinfarkt. Insbesondere Letzteres wurde häufig als „Männerkrankheit“ wahrgenommen. Das ist jedoch falsch, warnen jetzt Experten der Deutschen Herzstiftung.
„Auch bei Frauen sind Herzkrankheiten wie die Herzschwäche und die koronare Herzkrankheit der häufigste Grund für Krankenhauseinweisungen und vorzeitigen Tod“, warnt Kardiologe Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. „Herzerkrankungen und ihre Komplikationen wie der Herzinfarkt können in der Symptomatik und in ihrer Entstehung je nach Geschlecht verschieden sein. Auf diese Besonderheiten müssen wir Frauen aufmerksam machen und für gezielte Vorsorge-Maßnahmen sensibilisieren“, betont er.
Die wichtigsten Herz-Warnzeichen
Da die Symptomatik bei Frauen nicht immer klar ist, werden ihre Beschwerden oftmals fehlgedeutet. Das führt dazu, dass Frauen häufig deutlich später in die Klinik eingeliefert werden als Männer. Frauen sollten deshalb besonders achtsam bei bestimmten Symptomen sein.
Als wichtigste Warnzeichen für einen Herzinfarkt bei Frauen nennt die Herzstiftung folgende:
- Schmerzen im Brustkorb
- Schmerzen im Oberbauch und
- Schmerzen im Rücken (zwischen den Schulterblättern)
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Weiter empfiehlt die Herzstiftung Frauen, auf fünf Punkte zu achten:
1. Hören Sie auf Ihr Herz
Falls schon kleine Belastungen zu Atemnot führen und Sie früh erschöpft sind: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und bitten Sie ihn um eine Untersuchung.
2. Bei Verdacht auf Herzinfarkt 112 rufen
Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sofort den Rettungsdienst unter der Nummer 112 rufen: Lieber einmal zu viel anrufen als zu wenig.
3. Achten Sie auf Ihre Werte
Erkundigen Sie sich nach den Normalwerten für Blutdruck, Blutzucker, Körpergewicht und Blutfette. Reduzieren Sie zudem die Risikofaktoren, die Sie beeinflussen können. Dazu zählt die Herzstiftung etwa folgende:
- Aufs Rauchen verzichten: Rauchen schadet erwiesenermaßen dem Herzen, den Gefäßen und anderen Organsystemen. Verzichten Sie deshalb auf Tabakerzeugnisse aller Art.
- Auf den Blutdruck achten: Hoher Bluthochdruck erhöht die Gefahr, eine KHK zu entwickeln. Das Gefährliche daran: Anfangs verursacht hoher Blutdruck keine Beschwerden.
- Cholesterin im Blick behalten: Auch Cholesterin ist ein bekannter Risikofaktor für eine KHK. Neben dem guten (HDL)-Cholesterin gibt es das schädliche Cholesterin (LDL-Cholesterin).
- Diabetes mellitus vorbeugen: Die Zuckerkrankheit ist eines der wichtigsten Risikofaktoren für die Arteriosklerose und die koronare Herzkrankheit.
- Bewegungsmangel entgegenwirken: Bewegungsmangel führt zu Übergewicht und damit zu Bluthochdruck, Diabetes und erhöhtem Cholesterin.
- Übergewicht vermeiden: Übergewicht zählt zu den gefährlichsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auch auf den Body Mass Index an.
Sie wollen wissen, wie hoch Ihr Risiko für einen Herzinfarkt ist? Hier können Sie einen Test machen und dieses einschätzen lassen.
4. Führen Sie einen gesunden Lebensstil
Pflegen Sie insgesamt einen Lebensstil mit viel Bewegung und gesunder Ernährung.
5. Nehmen Sie Ihre Medikamente
Nehmen Sie Herzmedikamente regelmäßig. Wenn Sie Nebenwirkungen vermuten, ändern Sie Arznei oder Dosierung nicht selbst. Wenden Sie sich an Ihren Arzt.
6. Nicht vorschnell „Nein“ sagen
Lehnen Sie Untersuchungen und Eingriffe nicht vorschnell ab. Nehmen Sie eine Person Ihres Vertrauens mit zu wichtigen Arztgesprächen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Deutschen Herzstiftung.
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