Krankenhäuser mit Übermittlungsverzug – beim wichtigsten Corona-Wert fehlen Daten

Krankenhäuser mit Übermittlungsverzug – beim wichtigsten Corona-Wert fehlen Daten

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: 12.150 Neuinfektionen – die bundesweite 7-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 63,0. Unterdessen fordern immer mehr Städte die Ausweitung der 2G-Zugangsregeln. Im Kreis Steinfurt erhielten 74 Personen abgelaufenen Impfstoff. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 30. September

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Spahn: Drei Viertel der Erwachsenen gegen Corona geimpft

11.13 Uhr: Drei Viertel der Erwachsenen und ein gutes Drittel der Kinder zwischen 12 und 17 Jahren in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die dafür meist nötige zweite Spritze haben nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstag inzwischen 75,0 Prozent aller Menschen ab 18 Jahren bekommen – und 34,1 Prozent derer zwischen 12 und 17 Jahren. Mindestens eine erste Impfung haben demnach 78,8 Prozent der Erwachsenen und 41,6 Prozent der 12- bis 17-Jährigen erhalten.

Den RKI-Daten zufolge sind insgesamt inzwischen 53,6 Millionen Menschen oder 64,4 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Mindestens einmal geimpft sind 56,5 Millionen Menschen oder 68 Prozent aller Einwohner. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb auf Twitter: "Je näher wir an 60 Mio. kommen, desto sicherer wird der Winter."

RKI registriert 12.150 Neuinfektionen – Inzidenz bei 63,0

10.53 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist im Vergleich zum Vortag etwas gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Donnerstagmorgen mit 63,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 61,0 gelegen, vor einer Woche bei 63,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.150 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10 696 Ansteckungen gelegen. Oliver Berg/dpa Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist im Vergleich zum Vortag etwas gestiegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 67 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 115 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.227.501 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 1,60 an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 93.638.

Stiko-Chef bemängelt Kinder-Impfdruck: "Das ist absurd"

09.28 Uhr: Eine mögliche Impfempfehlung für Kinder unter 12 Jahren wird aus Sicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) noch schwieriger als die für 12- bis 17-Jährige. Kein Kind unter 17 sei in Deutschland ausschließlich an Covid-19 gestorben, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstag). Weil die Krankheitslast bei den 12- bis 17-Jährigen so gering gewesen sei, sei die Entscheidung zur Impfung in der Nutzen-Schaden-Abwägung so schwierig gewesen. "Bei den Jüngeren wird das noch schwieriger sein." Kay Nietfeld/dpa/Archivbild Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens.

Wenn sich die Zulassungsstudie von Biontech auf 3000 Kinder beziehe, dann tauchten auf dieser Datenbasis seltene Nebenwirkungen wie zum Beispiel Herzmuskelentzündungen wahrscheinlich gar nicht auf, sagte Mertens. Der Stiko-Chef erwartet zugleich erneut eine "Welle des politischen Drucks" mit Blick auf die Impfung jüngerer Kinder. "Druck ist in dem Zusammenhang aber schlecht. Ganz besonders auch, weil die Kinder herhalten sollen, um die Impfmüdigkeit der 18- bis 59-Jährigen auszugleichen", sagte er den Blättern. "Das ist absurd."

Die Stiko ist ein wissenschaftliches Gremium, das aufgrund von Studien entscheiden soll und Empfehlungen gibt. Fehlen belastbare Zahlen, bleibt die Stiko vorsichtig. Schon bei der Impfung für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren hatte die Stiko das Vakzin zunächst nur Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen empfohlen. Erst einige Wochen später erweiterte sie die Empfehlung auf alle 12- bis 17-Jährigen.

Bislang gibt es in Deutschland noch keinen Corona-Impfstoff, der für Kinder zwischen fünf und elf Jahren zugelassen ist. Der Hersteller Biontech hatte vor kurzem angekündigt, in den kommenden Wochen die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder in dem Alter zu beantragen.

Krankenhäuser mit Übermittlungsverzug – beim wichtigsten Corona-Wert fehlen Daten

06.24 Uhr: Die Hospitalisierungsrate sollte die Inzidenz als Richtwert für die Corona-Maßnahmen beerben – doch bei deren Berechnung gibt es offenbar Schwierigkeiten. Wie die "Welt" unter Berufung auf eine schriftliche Anfrage der FDP an das Bundesgesundheitsministerium berichtet, kommt es bei den Meldungen der Werte durch die Krankenhäuser zu Verzögerungen.

"Erfahrungsberichte, die das RKI erreichen" beschreiben demnach, dass Krankenhäuser sich nicht an die vorgegebenen Meldefristen halten würden. "Dadurch erfolgen Meldungen an das Gesundheitsamt nicht oder ggf. nur verzögert", zitiert die "Welt" aus der Antwort des Gesundheitsministeriums. Die Folge: Das RKI muss einen "Übermittlungsverzug" auf der Website melden, was die Hospitalisierungsrate angeht.

3G-Regeln gelten in Frankreich ab sofort auch für Kinder ab 12 Jahren

Donnerstag, 30. September, 04.40 Uhr: In Frankreich gelten die 3G-Regeln und die Gesundheitspass-Pflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie von Donnerstag an bereits für Kinder ab 12 Jahren und zwei Monaten. Beim Besuch von Freizeit- und Sportstätten, in Kinos, Restaurants und Cafés oder im Fernzug müssen so künftig nicht mehr nur Erwachsene einen Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test (3G) vorlegen. Da Kinder erst ab einem Alter von 12 Jahren geimpft werden können, wurde eine Frist von zwei Monaten für das Erlangen eines vollständigen Impfschutzes eingeräumt.

Während Erwachsene einen digitalen Gesundheitspass mit den entsprechenden Nachweisen in einer Handy-App vorzeigen müssen, dürfen Kinder und Jugendliche auch ein Papierdokument vorlegen. Außerdem können Erwachsene die entsprechenden QR-Codes für die gesamte Familie und die Kinder auch auf einem Handy speichern. Mit einem Nachweis, dass Kinder und Jugendliche aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, sind sie von den 3G-Regeln befreit.

Der Gesundheitspass und die 3G-Regeln wurden im Sommer im Zuge verschärfter Corona-Regeln eingeführt und stießen zunächst auf viel Protest. An jedem Wochenende wurde seitdem gegen den Corona-Kurs der Regierung von Präsident Emmanuel Macron und der Regierung demonstriert. Die Zahl der Teilnehmer ist inzwischen aber stark rückläufig. Impfaktionen werden seit Ende der Sommerferien auch an Schulen organisiert.

Studie mit 270.000 Corona-Genesenen: Jeder Dritte leidet an Long Covid

19.07 Uhr: Eine groß angelegte Studie hat ergeben, dass jeder dritte Covid-Genesene in den ersten drei bis sechs Monaten nach der Infektion an mindestens einem Long-Covid-Symptom leidet.

Am häufigsten hätten die Betroffenen an Atemproblemen, Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit, Schmerzen sowie Angstzuständen und Depression gelitten, heißt es in der am Mittwoch im Fachmagazin "Plos Medicine" veröffentlichten Untersuchung von Forschern der Universität Oxford, des National Institute for Health Research (NIHR) und des Oxford Health Biomedical Research Center (BRC).

Mehr als 273.000 Covid-19-Genesene aller Altersgruppen hatten die Wissenschaftler dafür in den USA untersucht.

Laut den Wissenschaftlern war das Risiko, an Long-Covid-Symtomen zu leiden, höher bei Menschen mit schweren Infektionen (Krankenhausaufenthalt). Auch Frauen und ältere Menschen waren demnach häufiger betroffen.

Es gab auch Unterschiede bei den Symptomen. So hatten Ältere eher Atemprobleme und kognitive Schwierigkeiten, während Jüngere eher an Kopfschmerzen, Magen-Darm-Problemen, Angstzuständen oder Depressionen litten. Hospitalisierte Patienten hätten eher sogenanntes Brain Fog und Ermüdungserscheinungen, Nicht-Hospitalisierte eher Kopfschmerzen.

Auch interessant: 40 Prozent der Menschen, die drei bis sechs Monate nach der Infektion unter Long Covid litten, hatten demnach in den ersten drei Monaten keinerlei Symptome.

17.21 Uhr: Der Virologe Christian Drosten hält die derzeitige Beruhigung der bundesweiten Corona-Infektionszahlen für ein vorübergehendes Phänomen. Es sei schon zu sehen, dass in ostdeutschen Bundesländern die Inzidenz offenbar unabhängig vom Ferienende wieder Fahrt aufnehme. "Ich denke, da deutet sich jetzt die Herbst- und Winterwelle an, die wir im Oktober wohl wieder sehen werden", sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité am Dienstagabend in einem Auszug aus dem Podcast "Coronavirus-Update" bei NDR-Info.

Der vorherige Anstieg der Inzidenz sei insbesondere auf das Testen an Schulen nach Ende der Sommerferien und eingeschleppte Fälle zurückzuführen gewesen – und war nach Drostens Einschätzung noch nicht unbedingt der Beginn der Winterwelle. Angesichts der gegenwärtigen Quote von rund 64 Prozent vollständig Geimpften in der Bevölkerung gehe er in diesem Jahr von deren Losrollen zu einem Zeitpunkt wie im Vorjahr aus, sagte der Corona-Experte dem Sender. Damals sei es in der zweiten Oktoberhälfte eindeutig gewesen, "dass wir wieder in einen exponentiellen Anstieg gehen".

Das Schließen der Impflücken müsse gesamtgesellschaftliches Ziel sein, betonte Drosten weiter. Es gelte, noch Ungeimpfte zu überzeugen oder anderweitig dazu zu bringen, sich impfen zu lassen. Dies sei keine wissenschaftliche Aufgabe mehr, sondern eine politische. Den derzeitigen Impffortschritt wertete der Virologe als unzureichend. "Die Zahlen sehen übel aus."

Dänemark etwa sei in einer deutlich besseren Position als Deutschland – auch weil dort und in anderen skandinavischen Ländern ein sehr hoher Informations- und Bildungsgrad herrsche. "Die Impfquote bei den Älteren ist ein großer Unterschied zu beispielsweise Dänemark. Ich glaube man kann das ein bisschen verallgemeinern: In den sehr adhärenten Gesellschaften in Skandinavien herrscht ein sehr hoher Informations- und Bildungsgrad, viele Leute verstehen einfach, wofür die Impfung gut ist, es herrscht weniger Zögerlichkeit bei den Impfungen. Da herrscht eine sehr hohe Impfquote gerade bei den alten Personen über 60. In Deutschland sind wir überhaupt nicht dort", so Drosten im Podcast. Our World in Data Impfquoten-Vergleich

17.06 Uhr: Die SPD-Bundestagsfraktion hat Rolf Mützenich als ihren Vorsitzenden wiedergewählt – und die Sitzung genutzt, um ein Foto der neuen Fraktion zu machen.

Dabei fällt vor allem SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ins Auge: Er ist der Einzige, der Maske trägt.

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